Parkinsonsyndrome – Physiotherapie und Behandlungsstrategien
auf neurophysiologischer Basis
Parkinsonsyndrome nehmen, schon bedingt durch die Vielzahl der Betroffenen, in der physiotherapeutischen Behandlung einen großen Stellenwert ein. So wie es die medikamentöse Therapie nach einem verbindlichen Schema nicht gibt, muss sich auch die physiotherapeutische Behandlung nach dem individuellen Krankheitsbild richten, dessen facettenreiche Symptomatik in ihrer jeweiligen Ausprägung sehr verschieden und erheblich vom bekannten klassischen Bild abweichend sein kann.
Grundlage für eine effiziente, symptomorientierte Behandlung, mit dem Ziel der Aktivierung der Betroffenen, ist die genaue Kenntnis der spezifischen neurologischen Defizite der Parkinsonsyndrome. Besonders die bei vielen Patienten im weiteren Verlauf auftretenden motorischen Spätkomplikationen wie Fluktuationen, Dyskinesien und Freezingsymptomatik stellen für den Behandelnden eine große Herausforderung dar und setzen Verständnis und Flexibilität im therapeutischen Vorgehen voraus.
Schwerpunkte des Seminars:
- Pathophysiologie, Ätiologie und klinisches Bild der Parkinsonsyndrome:
Kardinal- und Begleitsymptome, Spätkomplikationen wie Fluktuationen (On-Off-Symptomatik, End-Off-Dose-Akinese, Freezing, Dyskinesien)
- Medikamentöse Therapie
- Diagnose und Differenzialdiagnostik (atypische Parkinsonsyndrome etc.)
- Operative Behandlungsmöglichkeiten (tiefe Hirnstimulation)
- Demonstration einer Vielzahl von aktuellen Therapieansätzen zur Tonusbeeinflussung, Mobilisation, Sturzprävention, Gang- und Gleichgewichtsschulung mit rhythmisch-akustischer Stimulation
- Praktische Hilfen im alltäglichen Umgang mit Betroffenen
Der Kurs ist zusätzlich geeignet für Ein- und Umsteiger in die Neurologie, da die Inhalte des praktischen Teils auch übergreifend für andere Funktionsstörungen angewandt werden können.
Die Dozentin ist Autorin des Buches: Physiotherapie bei Parkinson-Syndromen (Pflaum Verlag München 2010/2. überarbeitete Auflage 2018)
Zielgruppe
Physiotherapeuten und andere medizinischen Fachkräfte
Mitbringen
bequeme Kleidung und wenn möglich ein Ballkissen!